Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in die Gewerbehalle der Tuchmacher im Jahre 1781 erhielt das Ensemble seinen ersten hochwertigen Konzertsaal und den Namen »Gewandhausorchester«.

Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

Zu Beginn der Orchestergeschichte waren musikalische Aufführungen in den Kirchen, den Theatern sowie bei festlichen weltlichen Anlässen der Stadt einzig den von der Stadt fest angestellten »Stadtpfeiffern« vorbehalten. Ein Berufsmusikertum neben den Stadtpfeiffern entwickelte sich nur langsam, da die Stadtpfeiffer mit besonderen Rechten und Privilegien ausgestattet waren. Wer sich musikalisch betätigen wollte, konnte dies nur in privaten Salons oder den »Collegia musica« tun. In diesen studentischen Musikvereinigungen spielten die städtischen Berufsmusiker allerdings ebenso mit, wie später im Gründungsensemble des Gewandhausorchesters. Aufgrund der zunehmend spieltechnischen und personellen Anforderungen in Kirche und Theater waren die Stadtpfeiffer jedoch 1773 erstmals gezwungen, Mitglieder des (1743 gegründeten) Konzertorchesters um Hilfe zu bitten. Dies war ein wichtiger Schritt, der das städtische Musikwesen in den folgenden einhundert Jahren komplett verändern sollte: Das Monopol zum beruflichen Musizieren verschob sich von den Stadtpfeiffern hin zum Konzertorchester, dessen Mitglieder sukzessive die Stadtpfeiffer aus deren Hoheitsgebieten verdrängen und deren Spielstätten bespielen. An der Organisation wie Theater-, Kirchen- und Konzertorchester miteinander kooperieren und welchen Stand die Musiker haben, wurde in den Folgejahren mehrfach laboriert. Die Belastungen, die durch die Aufführungen des »Ring«-Zyklus von Richard Wagner im Jahr 1878 im Neuen Theater entstanden boten endlich den entscheidenden Anlass für eine tiefgreifende und grundlegende Neuorganisation des Musikwesens in Leipzig waren und entfachten neue Diskussionen über den Stand der Musiker. 1881 beschließt der Magistrat deshalb, dass es für alle Musiker von Gewandhaus- und Theaterorchester eine soziale Mindestsicherung geben soll und dass das Orchester fortan zum Dienst in Kirche, Konzert und Oper verpflichtet wird. Seither haben Konzerthaus, Oper und Thomaskirche dasselbe Orchester: Das Gewandhausorchester.

Photo: Jens Gerber

Gewandhausorchester Leipzig

Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in die Gewerbehalle der Tuchmacher im Jahre 1781 erhielt das Ensemble seinen ersten hochwertigen Konzertsaal und den Namen »Gewandhausorchester«.

Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

Zu Beginn der Orchestergeschichte waren musikalische Aufführungen in den Kirchen, den Theatern sowie bei festlichen weltlichen Anlässen der Stadt einzig den von der Stadt fest angestellten »Stadtpfeiffern« vorbehalten. Ein Berufsmusikertum neben den Stadtpfeiffern entwickelte sich nur langsam, da die Stadtpfeiffer mit besonderen Rechten und Privilegien ausgestattet waren. Wer sich musikalisch betätigen wollte, konnte dies nur in privaten Salons oder den »Collegia musica« tun. In diesen studentischen Musikvereinigungen spielten die städtischen Berufsmusiker allerdings ebenso mit, wie später im Gründungsensemble des Gewandhausorchesters. Aufgrund der zunehmend spieltechnischen und personellen Anforderungen in Kirche und Theater waren die Stadtpfeiffer jedoch 1773 erstmals gezwungen, Mitglieder des (1743 gegründeten) Konzertorchesters um Hilfe zu bitten. Dies war ein wichtiger Schritt, der das städtische Musikwesen in den folgenden einhundert Jahren komplett verändern sollte: Das Monopol zum beruflichen Musizieren verschob sich von den Stadtpfeiffern hin zum Konzertorchester, dessen Mitglieder sukzessive die Stadtpfeiffer aus deren Hoheitsgebieten verdrängen und deren Spielstätten bespielen. An der Organisation wie Theater-, Kirchen- und Konzertorchester miteinander kooperieren und welchen Stand die Musiker haben, wurde in den Folgejahren mehrfach laboriert. Die Belastungen, die durch die Aufführungen des »Ring«-Zyklus von Richard Wagner im Jahr 1878 im Neuen Theater entstanden boten endlich den entscheidenden Anlass für eine tiefgreifende und grundlegende Neuorganisation des Musikwesens in Leipzig waren und entfachten neue Diskussionen über den Stand der Musiker. 1881 beschließt der Magistrat deshalb, dass es für alle Musiker von Gewandhaus- und Theaterorchester eine soziale Mindestsicherung geben soll und dass das Orchester fortan zum Dienst in Kirche, Konzert und Oper verpflichtet wird. Seither haben Konzerthaus, Oper und Thomaskirche dasselbe Orchester: Das Gewandhausorchester.

Photo: Jens Gerber

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