»Musik ist nolens volens politisch«, lautet eine berühmte Aussage von Hans Werner Henze. Isang Enders und das WDR Sinfonieorchester haben sich anlässlich des 10. Todestages den Werken für Cello des Komponisten gewidmet und veröffentlichen am 14. Oktober das Album „Ode to Henze“ beim Label Berlin Classics in Koproduktion mit dem WDR.

Auf diesem Album wirft Isang Enders einen genauen Blick auf Henzes Werke für Solo-Cello. »Ich habe mich gefragt, warum Henze nach seinem Tod 2012 so wenig programmiert wird«, beschreibt der Cellist die Inspiration zu dieser Produktion. Er möchte den Komponisten wieder präsent machen: »wegen seiner undogmatischen Lebens- und Komponierhaltung, aber auch mit Ohrenmerk auf seine pazifistische Botschaft« – die heute aktueller denn je ist.

Zu hören ist die “Ode an den Westwind”, die 1953 entstand. Henze empfand den kompositorischen Bruch seiner Zeitgenossen im Schatten des Krieges als scheinheilig und wendete sich von der zunehmend dogmatischen Avantgarde ab. Bezogen auf diese Abwendung schreibt Dr. Anna Schürmer, Medien- und Musikwissenschaftlerin und Journalistin im Booklet dieses Albums: Geschrieben wurde das ausnehmend lyrische Werk, das dem gleichnamigen Gedichtzyklus Percy Shelleys folgt, im Sommer 1953 in Sizilien und auf der Insel Ischia: Italien also, das nach dem Bruch mit der deutschen Nachkriegsavantgarde Hans Werner Henzes Heimat werden sollte.

Die “Englischen Liebeslieder” wurden von Hans Werner Henze für das WDR Sinfonieorchester geschrieben, so präsentiert Isang Enders die poetische Musik aus dem Uraufführungsmaterial – ein wahrlich komplexes Repertoire. »Das Werk ist nahezu unspielbar«, meint Isang Enders im Gespräch mit Anna Schürmer, »und darüber hinaus ist das Cello wegen der riesigen Orchesterbesetzung kaum wahrnehmbar.« Die “Liebeslieder” stehen im unmittelbaren Bezug zu “Introduktion, Thema und Variationen” für Cello, Harfe und Streichorchester. Für ihn symbolisiert das sanft-ätherische Stück eine naiv-ironische Lebensschau des Komponisten: »Henze reflektiert eine Kindheit, die er nie hatte; voll Emotionen und Farben.«

Voll musikalisierter Gefühle ist auch die “Trauer-Ode an Martina Geddes”, die Hans Werner Henze 1997 als »Nachruf auf eine verehrte und geliebte Freundin, die Prinzessin Margaret von Hessen und bei Rhein« komponierte.

Das Projekt benötigte viel Aufmerksamkeit und Resilienz. Nicht nur musste die Dirigentin während den Aufnahmen coronabedingt in Quarantäne –Jonathan Stockhammer konnte glücklicherweise für sie einspringen. Zur selben Zeit marschierten die russischen Truppen in die Ukraine ein und starteten ihren Angriffskrieg. Isang Enders ruft das Werk und die Botschaften des erklärten Pazisfisten Hans Werner Henzes wieder in Erinnerung und er macht deutlich: „Man wird mit jedem Ton belohnt.“

Ode to Henze Isang Enders & WDR Sinfonieorchester

Künstler

Isang Enders
WDR Sinfonieorchester

Komponisten

Hans Werner Henze

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Weitere Informationen

Genre

Klassik
Cello

Erscheinungsdatum

14.10.2022



»Musik ist nolens volens politisch«, lautet eine berühmte Aussage von Hans Werner Henze. Isang Enders und das WDR Sinfonieorchester haben sich anlässlich des 10. Todestages den Werken für Cello des Komponisten gewidmet und veröffentlichen am 14. Oktober das Album „Ode to Henze“ beim Label Berlin Classics in Koproduktion mit dem WDR.



Auf diesem Album wirft Isang Enders einen genauen Blick auf Henzes Werke für Solo-Cello. »Ich habe mich gefragt, warum Henze nach seinem Tod 2012 so wenig programmiert wird«, beschreibt der Cellist die Inspiration zu dieser Produktion. Er möchte den Komponisten wieder präsent machen: »wegen seiner undogmatischen Lebens- und Komponierhaltung, aber auch mit Ohrenmerk auf seine pazifistische Botschaft« – die heute aktueller denn je ist.



Zu hören ist die "Ode an den Westwind", die 1953 entstand. Henze empfand den kompositorischen Bruch seiner Zeitgenossen im Schatten des Krieges als scheinheilig und wendete sich von der zunehmend dogmatischen Avantgarde ab. Bezogen auf diese Abwendung schreibt Dr. Anna Schürmer, Medien- und Musikwissenschaftlerin und Journalistin im Booklet dieses Albums: Geschrieben wurde das ausnehmend lyrische Werk, das dem gleichnamigen Gedichtzyklus Percy Shelleys folgt, im Sommer 1953 in Sizilien und auf der Insel Ischia: Italien also, das nach dem Bruch mit der deutschen Nachkriegsavantgarde Hans Werner Henzes Heimat werden sollte.



Die "Englischen Liebeslieder" wurden von Hans Werner Henze für das WDR Sinfonieorchester geschrieben, so präsentiert Isang Enders die poetische Musik aus dem Uraufführungsmaterial – ein wahrlich komplexes Repertoire. »Das Werk ist nahezu unspielbar«, meint Isang Enders im Gespräch mit Anna Schürmer, »und darüber hinaus ist das Cello wegen der riesigen Orchesterbesetzung kaum wahrnehmbar.« Die "Liebeslieder" stehen im unmittelbaren Bezug zu "Introduktion, Thema und Variationen" für Cello, Harfe und Streichorchester. Für ihn symbolisiert das sanft-ätherische Stück eine naiv-ironische Lebensschau des Komponisten: »Henze reflektiert eine Kindheit, die er nie hatte; voll Emotionen und Farben.«



Voll musikalisierter Gefühle ist auch die "Trauer-Ode an Martina Geddes", die Hans Werner Henze 1997 als »Nachruf auf eine verehrte und geliebte Freundin, die Prinzessin Margaret von Hessen und bei Rhein« komponierte.



Das Projekt benötigte viel Aufmerksamkeit und Resilienz. Nicht nur musste die Dirigentin während den Aufnahmen coronabedingt in Quarantäne –Jonathan Stockhammer konnte glücklicherweise für sie einspringen. Zur selben Zeit marschierten die russischen Truppen in die Ukraine ein und starteten ihren Angriffskrieg. Isang Enders ruft das Werk und die Botschaften des erklärten Pazisfisten Hans Werner Henzes wieder in Erinnerung und er macht deutlich: „Man wird mit jedem Ton belohnt.“

Trackliste - Diese Titel hören Sie auf dem Album

Ode to Henze
Isang Enders & WDR Sinfonieorchester
1
I. Calmo
2
II. Vivo
3
III. Tranquillo
4
IV. Al tempodi una marcia solenne, ma non lenta
5
V. Grave
6
I. Ruhig, verhalten
7
II. ♩ =72
8
III. Bewegt, heftig, stürmisch
9
IV. Ernst, getragen
10
V. Tango
11
VI. Sonett
12
Introduktion, Thema und Variationen
13
Trauer-Ode für Margaret Geddes

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Deux Pièces pour Violon et Piano: No. 1 Nocturne (Arr. for Cello and Piano)

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