Zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin vollenden Mari Kodama und ihr Ehemann Kent Nagano die Einspielung aller Klavierkonzerte Beethovens gewissermaßen mit einem Sprung in die doppelte Vergangenheit: Als letztes Element der in über 13 Jahren entstandenen Gesamtaufnahme spielten sie das Nullte Klavierkonzert Beethovens ein – von Mari Kodama anhand des Autographen persönlich editiert. Die gesamte 4-CD-Edition wird am 11. Oktober bei Berlin Classics erscheinen.
Der Autograph des nullten Klavierkonzerts liegt in der Staatsbibliothek in Berlin. Es handelt sich nicht etwa um eine fertige Partitur, denn es fehlt die Orchestrierung. Allerdings hat Beethoven das Particell vor allem in den ersten beiden Sätzen mit Anmerkungen versehen, welches Instrument welche Stimme zu spielen hat. Die Orchesterpartitur, die heute vorliegt, wurde auf dieser Basis im frühen 20. Jahrhundert geschrieben. Nur: „Heute würde man dieses Konzert mit dem Wissen, das man inzwischen über den jungen Beethoven zusammengetragen hat, an vielen Stellen anders spielen“, sagen Mari Kodama und Kent Nagano übereinstimmend. So präsentieren sie eine sehr persönliche Adaption, die bei den Proben mit dem Orchester und während der Aufnahme entstanden ist und Kodamas und Naganos individuelle Vorstellung von Beethoven widerspiegelt. Die ungestüme Frische, der Aufbruchsdrang des jungen, fast noch kindlichen Beethoven, der das Werk als 14-Jähriger schrieb, kurz vor seiner künstlerischen Explosion, sein Lebensmut und seine unbändige Vitalität aber auch die Anlehnung an die Verspieltheit von Haydn und Mozart – das alles soll zu hören sein. So will es Mari Kodama. Und genau so abwechslungsreich spielt sie es auch.
Zusammen mit dem klassischen Kanon der Klavierkonzerte Nr. 1-5 ergibt sich daraus eine umfängliche Edition, die durch das Tipelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello, op. 56, das Rondo, WoO 6 und den Eroica-Variationen, op. 35 ergänzt wird. Ein Einblick in eine über Jahre gewachsene Auseinandersetzung mit ihrem musikalischen Wegbegleiter Ludwig van Beethoven. Und auch innerhalb der Werke wandelt man quer durch das Leben des Komponisten. „Wenn man sie alle spielt, dann ist es, als würde man mit Beethoven einmal durch sein Leben reisen“, sagt Mari Kodama. Und Kent Nagano fügt hinzu: „Man erkennt ja nicht nur das musikalische Genie, sondern auch die Entwicklung der europäischen Musik, deren Treiber Beethoven zweifelsohne gewesen ist.“ Struktur, Form und Harmonien haben sich unter seiner Feder verändert, nicht minder radikal wie sich die Welt damals verändert hat in Gesellschaft und Wirtschaft nach der Französischen Revolution und mit dem Beginn der Industrialisierung.
„Er ist und bleibt ein Optimist, einer, der gar nicht anders kann als an das zu glauben, was er uns mit seiner Musik vermitteln will“, so Kodama. Das helfe ihr. Daran, dass auch sie eine Optimistin sei, habe Beethoven sicher einen Anteil. Kodama, Nagano und das DSO – man könnte sie sich fast als Trio denken, in dem sich die Musiker allesamt blind vertrauen und deshalb in der Lage sind, eine musikalische Intensität zu hervorzubringen, die den jungen sowie den alten Beethoven noch einmal auferstehen lässt.

Beethoven: Piano Concertos 0-5 Mari Kodama & Kent Nagano & Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Komponisten

Ludwig van Beethoven

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Weitere Informationen

Genre

Klassik
Klavier

Erscheinungsdatum

11.10.2019



Zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin vollenden Mari Kodama und ihr Ehemann Kent Nagano die Einspielung aller Klavierkonzerte Beethovens gewissermaßen mit einem Sprung in die doppelte Vergangenheit: Als letztes Element der in über 13 Jahren entstandenen Gesamtaufnahme spielten sie das Nullte Klavierkonzert Beethovens ein - von Mari Kodama anhand des Autographen persönlich editiert. Die gesamte 4-CD-Edition wird am 11. Oktober bei Berlin Classics erscheinen.

Der Autograph des nullten Klavierkonzerts liegt in der Staatsbibliothek in Berlin. Es handelt sich nicht etwa um eine fertige Partitur, denn es fehlt die Orchestrierung. Allerdings hat Beethoven das Particell vor allem in den ersten beiden Sätzen mit Anmerkungen versehen, welches Instrument welche Stimme zu spielen hat. Die Orchesterpartitur, die heute vorliegt, wurde auf dieser Basis im frühen 20. Jahrhundert geschrieben. Nur: „Heute würde man dieses Konzert mit dem Wissen, das man inzwischen über den jungen Beethoven zusammengetragen hat, an vielen Stellen anders spielen“, sagen Mari Kodama und Kent Nagano übereinstimmend. So präsentieren sie eine sehr persönliche Adaption, die bei den Proben mit dem Orchester und während der Aufnahme entstanden ist und Kodamas und Naganos individuelle Vorstellung von Beethoven widerspiegelt. Die ungestüme Frische, der Aufbruchsdrang des jungen, fast noch kindlichen Beethoven, der das Werk als 14-Jähriger schrieb, kurz vor seiner künstlerischen Explosion, sein Lebensmut und seine unbändige Vitalität aber auch die Anlehnung an die Verspieltheit von Haydn und Mozart – das alles soll zu hören sein. So will es Mari Kodama. Und genau so abwechslungsreich spielt sie es auch.

Zusammen mit dem klassischen Kanon der Klavierkonzerte Nr. 1-5 ergibt sich daraus eine umfängliche Edition, die durch das Tipelkonzert für Klavier, Violine und Violoncello, op. 56, das Rondo, WoO 6 und den Eroica-Variationen, op. 35 ergänzt wird. Ein Einblick in eine über Jahre gewachsene Auseinandersetzung mit ihrem musikalischen Wegbegleiter Ludwig van Beethoven. Und auch innerhalb der Werke wandelt man quer durch das Leben des Komponisten. „Wenn man sie alle spielt, dann ist es, als würde man mit Beethoven einmal durch sein Leben reisen“, sagt Mari Kodama. Und Kent Nagano fügt hinzu: „Man erkennt ja nicht nur das musikalische Genie, sondern auch die Entwicklung der europäischen Musik, deren Treiber Beethoven zweifelsohne gewesen ist.“ Struktur, Form und Harmonien haben sich unter seiner Feder verändert, nicht minder radikal wie sich die Welt damals verändert hat in Gesellschaft und Wirtschaft nach der Französischen Revolution und mit dem Beginn der Industrialisierung.

„Er ist und bleibt ein Optimist, einer, der gar nicht anders kann als an das zu glauben, was er uns mit seiner Musik vermitteln will“, so Kodama. Das helfe ihr. Daran, dass auch sie eine Optimistin sei, habe Beethoven sicher einen Anteil. Kodama, Nagano und das DSO – man könnte sie sich fast als Trio denken, in dem sich die Musiker allesamt blind vertrauen und deshalb in der Lage sind, eine musikalische Intensität zu hervorzubringen, die den jungen sowie den alten Beethoven noch einmal auferstehen lässt.

Trackliste - Diese Titel hören Sie auf dem Album

Beethoven: Piano Concertos 0-5
Mari Kodama & Kent Nagano & Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
1
I. Allegro moderato
2
II. Larghetto
3
III. Rondo. Allegretto
4
Rondo for Piano and Orchestra in B-Flat Major, WoO 6. Allegro
5
Introduction. Allegro vivace
6
Theme
7
Variation 1
8
Variation 2
9
Variation 3
10
Variation 4
11
Variation 5
12
Variation 6
13
Variation 7. Canone all'ottava
14
Variation 8
15
Variation 9
16
Variation 10
17
Variation 11
18
Variation 12
19
Variation 13
20
Variation 14 (minore)
21
Variation 15. Largo (maggiore) - Attacca coda
22
Finale (alla Fuga). Allegro con brio
23
I. Allegro con brio
24
II. Largo
25
III. Rondo. Allegro scherzando
26
I. Allegro con brio
27
II. Adagio
28
III. Rondo. Molto allegro
29
I. Allegro con brio
30
II. Largo
31
III. Rondo. Allegro
32
I. Allegro
33
II. Largo
34
III. Rondo alla polacca
35
I. Allegro moderato
36
II. Andante con moto
37
III. Rondo vivace
38
I. Allegro
39
II. Adagio un poco mosso
40
III. Rondo. Allegro

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Mari Kodama, Kent Nagano, DSO - Beethoven: Piano Concerto No. 0, WoO 4 III. Rondo (Music Video)
Piano Concerto No. 5 in E-Flat Major, Op. 73: I. Allegro
Piano Concerto No. 2 in B-Flat Major, Op. 19: II. Adagio
Eroica Variations, Op. 35: Variation 13
Piano Concerto No. 1 in C Major, Op. 15: II. Largo
Eroica Variations, Op. 35: Finale (alla Fuga) . Allegro con brio
Eroica Variations, Op. 35: Variation 8
Eroica Variations, Op. 35: Introduction. Allegro vivace
Rondo for Piano and Orchestra in B-Flat Major, WoO 6. Allegro
Triple Concerto in C Major, Op. 56: III. Rondo alla polacca

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