Was der weitgehend unbekannte Name Georg Muffat an Verbreitung und Reputation vermissen mag, macht er durch die unglaubliche Vielfalt, virtuose Kraft und seinen Einfluss insbesondere auf die Entwicklung der Instrumentalmusik wett. Die Schatzkammer Muffat, die insbesondere in seiner Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ zum Vorschein kommt, nimmt das Alte Musik-Ensemble Concerto Copenhagen und ihr Leiter Lars Ulrik Mortensen zur diskografischen Speerspitze kurz nach ihrem 30. Jubiläum im Jahr 2021.

Georg Muffat (1653 – 1704) war zweifelsohne ein Kosmopolit. Als Sohn einer aus Schottland stammenden Familie erblickte er in Mégève in Savoyen das Licht der Welt. Schon in jungen Jahren in Paris studierte er bei Jean-Baptiste Lully, reiste er nach Bayern, Prag, Wien, Passau und Salzburg, wo er 1678 das Amt des Hoforganisten antrat. Kaum ein anderer Komponist dieser Zeit besaß Muffats intime Kenntnis nicht nur des neuen und stark reglementierten französischen Stils, sondern auch der Freiheit und Virtuosität des mitteleuropäischen Stylus Phantasticus (eines Stils, den Muffat selbst in seiner unveröffentlichten, 1677 in Prag komponierten Sonate für Violine erkundet hatte und dessen anerkannter Meister sein Salzburger Kollege Biber war) sowie des „modernen“ italienischen Stils, der von Corelli und seinen Zeitgenossen entwickelt wurde. All seine musikalischen Kenntnisse ließ er in die Komposition seiner in fünf separaten Stimmheften veröffentlichten Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ einfließen. Nach Muffats eigenen Angaben sind drei völlig unterschiedliche Klangwelten möglich: Das „klassische“ Triosonaten-Format, die traditionell fünfstimmige Streicherformation und die Concerto-Grosso-Besetzung und Aufteilung in Concertino- und Ripieno-Gruppen.

30 Jahre jung ist Concerto Copenhagen, eines der innovativsten und experimentierfreudigsten Barockorchester Skandinaviens. Längst über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt und gefeiert, begeistert das Alte Musik-Ensemble europaweit sein Publikum mit spannenden Grenzgängen zwischen alter und zeitgenössischer Musik. 1999 übernahm der renommierte Cembalist Lars Ulrik Mortensen die künstlerische Leitung von Concerto Copenhagen. Dieser stieß schon als junger Student auf den Namen Georg Muffat und war nicht nur von der Schönheit der Musik beeindruckt, sondern auch von ihrer tiefen Menschlichkeit. Im Vorwort zu seinem Florilegium I von 1695 schreibt der Komponist: „Kriegswaffen und ihr Einsatz liegen mir fern. Ich beschäftige mich mit Noten, mit Saiten und Klang. Ich arbeite für Harmonie, vermenge die Klänge Frankreichs, Deutschlands und Italiens und versuche so, Krieg zu verhindern und dem Frieden der Nationen und dem Streben nach Frieden zu dienen.“ – „Worte wie diese überbrücken Jahrhunderte. Für Concerto Copenhagen und für mich haben Muffats Aussage und seine Musik trotz der zeitlichen Entfernung von mehr als 300 Jahren immer noch universelle Bedeutung“, so Lars Ulrik Mortensen.

Muffat: Armonico Tributo Lars Ulrik Mortensen & Concerto Copenhagen

Künstler

Lars Ulrik Mortensen

Komponisten

Georg Muffat

Jetzt kaufen auf

iTunes Amazon jpc

Weitere Informationen

Genre

Barock

Erscheinungsdatum:

18.02.2022



Was der weitgehend unbekannte Name Georg Muffat an Verbreitung und Reputation vermissen mag, macht er durch die unglaubliche Vielfalt, virtuose Kraft und seinen Einfluss insbesondere auf die Entwicklung der Instrumentalmusik wett. Die Schatzkammer Muffat, die insbesondere in seiner Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ zum Vorschein kommt, nimmt das Alte Musik-Ensemble Concerto Copenhagen und ihr Leiter Lars Ulrik Mortensen zur diskografischen Speerspitze kurz nach ihrem 30. Jubiläum im Jahr 2021.

Georg Muffat (1653 – 1704) war zweifelsohne ein Kosmopolit. Als Sohn einer aus Schottland stammenden Familie erblickte er in Mégève in Savoyen das Licht der Welt. Schon in jungen Jahren in Paris studierte er bei Jean-Baptiste Lully, reiste er nach Bayern, Prag, Wien, Passau und Salzburg, wo er 1678 das Amt des Hoforganisten antrat. Kaum ein anderer Komponist dieser Zeit besaß Muffats intime Kenntnis nicht nur des neuen und stark reglementierten französischen Stils, sondern auch der Freiheit und Virtuosität des mitteleuropäischen Stylus Phantasticus (eines Stils, den Muffat selbst in seiner unveröffentlichten, 1677 in Prag komponierten Sonate für Violine erkundet hatte und dessen anerkannter Meister sein Salzburger Kollege Biber war) sowie des „modernen“ italienischen Stils, der von Corelli und seinen Zeitgenossen entwickelt wurde. All seine musikalischen Kenntnisse ließ er in die Komposition seiner in fünf separaten Stimmheften veröffentlichten Sonaten-Sammlung „Armonico Tributo“ einfließen. Nach Muffats eigenen Angaben sind drei völlig unterschiedliche Klangwelten möglich: Das „klassische“ Triosonaten-Format, die traditionell fünfstimmige Streicherformation und die Concerto-Grosso-Besetzung und Aufteilung in Concertino- und Ripieno-Gruppen.

30 Jahre jung ist Concerto Copenhagen, eines der innovativsten und experimentierfreudigsten Barockorchester Skandinaviens. Längst über die Grenzen Dänemarks hinaus bekannt und gefeiert, begeistert das Alte Musik-Ensemble europaweit sein Publikum mit spannenden Grenzgängen zwischen alter und zeitgenössischer Musik. 1999 übernahm der renommierte Cembalist Lars Ulrik Mortensen die künstlerische Leitung von Concerto Copenhagen. Dieser stieß schon als junger Student auf den Namen Georg Muffat und war nicht nur von der Schönheit der Musik beeindruckt, sondern auch von ihrer tiefen Menschlichkeit. Im Vorwort zu seinem Florilegium I von 1695 schreibt der Komponist: „Kriegswaffen und ihr Einsatz liegen mir fern. Ich beschäftige mich mit Noten, mit Saiten und Klang. Ich arbeite für Harmonie, vermenge die Klänge Frankreichs, Deutschlands und Italiens und versuche so, Krieg zu verhindern und dem Frieden der Nationen und dem Streben nach Frieden zu dienen.“ – „Worte wie diese überbrücken Jahrhunderte. Für Concerto Copenhagen und für mich haben Muffats Aussage und seine Musik trotz der zeitlichen Entfernung von mehr als 300 Jahren immer noch universelle Bedeutung“, so Lars Ulrik Mortensen.

Trackliste - Diese Titel hören Sie auf dem Album

Muffat: Armonico Tributo
Lars Ulrik Mortensen & Concerto Copenhagen
1 Sonata I: I. Grave
2 Sonata I: II. Allegro e presto
3 Sonata I: III. Allemanda
4 Sonata I: IV. Grave
5 Sonata I: V. Gavotta
6 Sonata I: VI. Grave
7 Sonata I: VII. Menuet
8 Sonata II: I. Grave
9 Sonata II: II. Allegro
10 Sonata II: III. Grave
11 Sonata II: IV. Forte e allegro
12 Sonata II: V. Aria
13 Sonata II: VI. Grave
14 Sonata II: VII. Sarabanda
15 Sonata II: VIII. Grave
16 Sonata II: IX. Borea
17 Sonata III: I. Grave - Allegro
18 Sonata III: II. Corrente
19 Sonata III: III. Adagio
20 Sonata III: IV. Gavotta
21 Sonata III: V. Rondeau
22 Sonata IV: I. Grave
23 Sonata IV: II. Balletto
24 Sonata IV: III. Adagio - Presto
25 Sonata IV: IV. Menuet
26 Sonata IV: V. Adagio
27 Sonata IV: VI. Aria
28 Sonata V: I. Allemanda
29 Sonata V: II. Adagio
30 Sonata V: III. Fuga
31 Sonata V: IV. Adagio
32 Sonata V: V. Passagaglia

Weitere Videos von Lars Ulrik Mortensen & Concerto Copenhagen

zurück
weiter
Concerto Copenhagen: Johann Sebastian Bach -  St John Passion (Full Album Stream) #berlinclassics
Muffat | Armonico Tributo: Sonata II: I. Grave & II. Allegro | Concerto Copenhagen (Music Video)

Weitere Veröffentlichungen von Lars Ulrik Mortensen & Concerto Copenhagen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit markiert.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
www.berlin-classics-music.com