Seit Jahren ist Xavier Sabata ein etablierter Interpret der großen Partien für Countertenor und Gast auf den Bühnen internationaler Opernhäuser. Seine bisherige Diskografie verdeutlicht nicht nur seine stimmlagen-bedingte Fokussierung auf die Musik von 1600 bis 1800, sondern vermittelt darüber hinaus das Bild eines Interpreten, der sich mit intellektuellen Konzepten auseinandersetzt, die global und epochenunabhängig sind. Mit seinem Debüt bei Berlin Classics verlässt er barockes Terrain und begibt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf einen emotional und sängerisch herausfordernden Weg: Schuberts Winterreise.
In einem Zeitalter, in dem Mussorgskis Bilder einer Ausstellung auf dem Akkordeon gespielt, Vivaldis Vier Jahreszeiten auseinandergenommen und neuarrangiert und sogar die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach von einem Kammer-Septett gespielt werden, verschwimmt die altehrwürdige Grenze der Werktreue. Es scheint gar nichts mehr heilig, nicht einmal das vielleicht größte Werk der Liedgeschichte, Franz Schuberts Winterreise. Der Katalane Xavier Sabata interpretiert das ein Jahr vor dem Tod des Komponisten entstandene Werk mit dem Pianisten Francisco Poyato und ist damit einer der ersten Countertenöre, der sich des Zyklus‘ annimmt. Für ihn persönlich spielt seine Stimmlage jedoch gar keine Rolle. „Schubert hatte Freunde, die nicht einmal professionelle Sänger waren und seine Lieder sangen. Ich bin so dankbar, dass sich bereits auch Frauen die Freiheit nahmen, dieses Werk zu interpretieren. Warum sollte also nicht auch ein Countertenor dieses Werk singen dürfen, wenn es ihm gelingt, die tiefen inneren Konflikte, Gefühle und Bedeutungen des Stückes herauszuarbeiten?“
„Ich bin kein Freund von der Einteilung in Fächer“, sagt Xavier Sabata. „Viele Menschen fühlen sich wohl, wenn sie etwas in bestimmte Schubladen stecken können. Das kann vielleicht sogar eine gewisse Sicherheit vermitteln. Aber Musik oder Kunst darf man kein Label aufkleben! Jedes Mal, wenn etwas aufgeführt wird, dann entsteht ein eigenes Kunstwerk.“ Franz Schuberts Winterreise, die von allen bedeutenden Sängern und Sängerinnen interpretiert worden ist, stellt für viele den Zenit des Liedgesangs dar. Der Zyklus von 24 Vertonungen von Gedichten Wilhelm Müllers in zwei Abtheilungen wirft in jedem Lied schlaglichtartig einen Blick auf unterschiedliche Szenen, Momente und Gedanken in der Reise des Wanderers.
Sein Zugang zum Werk entspricht derselben Herausforderung, vor die alle Sänger bei der Interpretation der Winterreise gestellt werden. „Wenn ich die Winterreise singe, dann will ich dieses Wesen verstehen, dass sich mitteilen will. Mir geht es dann nicht darum, eine perfekte Gesangstechnik abzuliefern. ich bewerte auch die Charaktere, die ich darstelle, nicht. Ich bemitleide sie auch nicht. Ich denke beim Wanderer nicht an einen armen Mann. Der Wanderer ist im Grunde ein Lebenskünstler. Natürlich muss er in einer bestimmten Umgebung zurechtkommen, aber er kümmert sich nicht darum, wie er das macht. Er ist auch sehr mutig, denn es gehört viel dazu, zu sich selbst zu stehen in solch einer Situation. Ich schätze ihn so, wie er ist.“
Schubert: Winterreise
Xavier Sabata & Francisco Poyato
Seit Jahren ist Xavier Sabata ein etablierter Interpret der großen Partien für Countertenor und Gast auf den Bühnen internationaler Opernhäuser. Seine bisherige Diskografie verdeutlicht nicht nur seine stimmlagen-bedingte Fokussierung auf die Musik von 1600 bis 1800, sondern vermittelt darüber hinaus das Bild eines Interpreten, der sich mit intellektuellen Konzepten auseinandersetzt, die global und epochenunabhängig sind. Mit seinem Debüt bei Berlin Classics verlässt er barockes Terrain und begibt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf einen emotional und sängerisch herausfordernden Weg: Schuberts Winterreise.
In einem Zeitalter, in dem Mussorgskis Bilder einer Ausstellung auf dem Akkordeon gespielt, Vivaldis Vier Jahreszeiten auseinandergenommen und neuarrangiert und sogar die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach von einem Kammer-Septett gespielt werden, verschwimmt die altehrwürdige Grenze der Werktreue. Es scheint gar nichts mehr heilig, nicht einmal das vielleicht größte Werk der Liedgeschichte, Franz Schuberts Winterreise. Der Katalane Xavier Sabata interpretiert das ein Jahr vor dem Tod des Komponisten entstandene Werk mit dem Pianisten Francisco Poyato und ist damit einer der ersten Countertenöre, der sich des Zyklus‘ annimmt. Für ihn persönlich spielt seine Stimmlage jedoch gar keine Rolle. „Schubert hatte Freunde, die nicht einmal professionelle Sänger waren und seine Lieder sangen. Ich bin so dankbar, dass sich bereits auch Frauen die Freiheit nahmen, dieses Werk zu interpretieren. Warum sollte also nicht auch ein Countertenor dieses Werk singen dürfen, wenn es ihm gelingt, die tiefen inneren Konflikte, Gefühle und Bedeutungen des Stückes herauszuarbeiten?“
„Ich bin kein Freund von der Einteilung in Fächer“, sagt Xavier Sabata. „Viele Menschen fühlen sich wohl, wenn sie etwas in bestimmte Schubladen stecken können. Das kann vielleicht sogar eine gewisse Sicherheit vermitteln. Aber Musik oder Kunst darf man kein Label aufkleben! Jedes Mal, wenn etwas aufgeführt wird, dann entsteht ein eigenes Kunstwerk.“ Franz Schuberts Winterreise, die von allen bedeutenden Sängern und Sängerinnen interpretiert worden ist, stellt für viele den Zenit des Liedgesangs dar. Der Zyklus von 24 Vertonungen von Gedichten Wilhelm Müllers in zwei Abtheilungen wirft in jedem Lied schlaglichtartig einen Blick auf unterschiedliche Szenen, Momente und Gedanken in der Reise des Wanderers.
Sein Zugang zum Werk entspricht derselben Herausforderung, vor die alle Sänger bei der Interpretation der Winterreise gestellt werden. „Wenn ich die Winterreise singe, dann will ich dieses Wesen verstehen, dass sich mitteilen will. Mir geht es dann nicht darum, eine perfekte Gesangstechnik abzuliefern. ich bewerte auch die Charaktere, die ich darstelle, nicht. Ich bemitleide sie auch nicht. Ich denke beim Wanderer nicht an einen armen Mann. Der Wanderer ist im Grunde ein Lebenskünstler. Natürlich muss er in einer bestimmten Umgebung zurechtkommen, aber er kümmert sich nicht darum, wie er das macht. Er ist auch sehr mutig, denn es gehört viel dazu, zu sich selbst zu stehen in solch einer Situation. Ich schätze ihn so, wie er ist.“
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