Von Kerzenlicht und Scheinwerfer

Mit dem spannungsvollen Verhältnis von Original und Bearbeitung setzen sich Sivan Silver und Gil Garburg schon aufgrund ihrer Besetzung häufig auseinander. Auf Illumination widmet sich das gefeierte Duo einem Programm mit Bearbeitungen für zwei Klaviere, welches großartige Werke auf neue Weise beleuchtet und die Vielseitigkeit romantischen Komponierens in sich vereint.

Als festes Ensemble „Klavierduo“ zu spielen ist Erfüllung und Bürde zugleich: Eine bereichernde Herausforderung ist es deshalb, weil man stets auf der Suche nach dem richtigen Miteinander, der passenden Mischung von zwei Musikern an dem gleichen oder demselben Instrument sein muss. „Wenn wir an zwei Klavieren sitzen, sehen wir nicht die Hände des anderen; wenn wir an einem Klavier sitzen, sehen wir nicht das Gesicht des anderen – nichts davon ist notwendig. Wir haben eine Art körperliche Sensibilität füreinander, die uns hilft, auf einer unterbewussten Ebene zu kommunizieren und uns gegenseitig zu inspirieren.“

Schwierig kann es manchmal sein, wenn man sich wieder und wieder dafür rechtfertigen muss, teilweise auf Arrangements zurückzugreifen, weil das Original-Repertoire für Klavierduo begrenzt ist. Diesem Problem sind die beiden Pianisten auf Illumination aus dem Weg gegangen, weil sie darauf musikalische Meisterwerke versammeln, die von ebenso bedeutenden Komponisten für 2 Klaviere arrangiert wurden. Drei großartige Werke, drei großartige Bearbeiter: Saint-Saëns beleuchtet Liszt, Schumann und Saint-Saëns wurden von Debussy behandelt. „Alle drei Versionen sind ihren Referenzen sehr treu und dienen somit als ‚Übersetzung‘. Eine große Offenbarung in den Klavierversionen ist die Kohärenz der Struktur innerhalb der phantasievollen Erzählung dieser romantischen Werke“, sagt Gil Garburg.

Dass die Werke arrangiert sind, steht für Silver-Garburg jedoch nicht im Vordergrund. Es ist vielmehr so, dass sie ihren Liszt, Schumann und Saint-Saëns spielen. Sie legen den Fokus auf das romantische Repertoire: „Eines ist ein dramatisches Stück, eine riesige Sonatenform, die alle Sätze auf revolutionäre Weise in sich vereint. Dann gibt es eine Reihe von kurzen Charakterstücken, die die Innenwelt des Komponisten aufrichtig offenbaren, während sie auf den Barock zurückblicken. Das letzte ist ein virtuos unterhaltsames Konzertstück, das im Capriccio-Stil bezaubern und beeindrucken will.“ Musik aus vier Händen, die durch die vier Hände der in Berlin lebenden Israelis zum Klingen gebracht wird.

2014 berief sie die Kunstuniversität Graz auf eine der wenigen Professuren für Klavierduo, die es überhaupt gibt. Von der Carnegie Hall, dem Lincoln Center, Wiener Musikverein, Sydney Opera House und der Berliner Philharmonie, mit den großen Orchestern der Musikmetropolen und im Solo-Recital haben sie sich als eines der internationalen Top-Ensembles etabliert.

„Es ist leicht, als Klavierduo mit Virtuosität Effekt zu machen. Aber das allein ist uns viel zu wenig“, sagen sie. „Wir haben das Gefühl, dass wir eine Art zyklisches Programm zusammengestellt haben: Debussy würdigt den älteren französischen Meister Saint-Saëns, der seinen geschätzten Kollegen Liszt ehrt, welcher wiederum Schumann seine h-Moll-Sonate widmet, dessen Stücke nun in Debussys treuen Händen liegen.“

Illumination Silver Garburg Piano Duo

Künstler

Silver Garburg Piano Duo

Komponisten

Camille Saint-Saëns

Franz Liszt

Robert Schumann

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Weitere Informationen

Genre

Klassik

Erscheinungsdatum:

12.04.2019



Von Kerzenlicht und Scheinwerfer

Mit dem spannungsvollen Verhältnis von Original und Bearbeitung setzen sich Sivan Silver und Gil Garburg schon aufgrund ihrer Besetzung häufig auseinander. Auf Illumination widmet sich das gefeierte Duo einem Programm mit Bearbeitungen für zwei Klaviere, welches großartige Werke auf neue Weise beleuchtet und die Vielseitigkeit romantischen Komponierens in sich vereint.

Als festes Ensemble „Klavierduo“ zu spielen ist Erfüllung und Bürde zugleich: Eine bereichernde Herausforderung ist es deshalb, weil man stets auf der Suche nach dem richtigen Miteinander, der passenden Mischung von zwei Musikern an dem gleichen oder demselben Instrument sein muss. „Wenn wir an zwei Klavieren sitzen, sehen wir nicht die Hände des anderen; wenn wir an einem Klavier sitzen, sehen wir nicht das Gesicht des anderen – nichts davon ist notwendig. Wir haben eine Art körperliche Sensibilität füreinander, die uns hilft, auf einer unterbewussten Ebene zu kommunizieren und uns gegenseitig zu inspirieren.“

Schwierig kann es manchmal sein, wenn man sich wieder und wieder dafür rechtfertigen muss, teilweise auf Arrangements zurückzugreifen, weil das Original-Repertoire für Klavierduo begrenzt ist. Diesem Problem sind die beiden Pianisten auf Illumination aus dem Weg gegangen, weil sie darauf musikalische Meisterwerke versammeln, die von ebenso bedeutenden Komponisten für 2 Klaviere arrangiert wurden. Drei großartige Werke, drei großartige Bearbeiter: Saint-Saëns beleuchtet Liszt, Schumann und Saint-Saëns wurden von Debussy behandelt. „Alle drei Versionen sind ihren Referenzen sehr treu und dienen somit als ‚Übersetzung‘. Eine große Offenbarung in den Klavierversionen ist die Kohärenz der Struktur innerhalb der phantasievollen Erzählung dieser romantischen Werke“, sagt Gil Garburg.

Dass die Werke arrangiert sind, steht für Silver-Garburg jedoch nicht im Vordergrund. Es ist vielmehr so, dass sie ihren Liszt, Schumann und Saint-Saëns spielen. Sie legen den Fokus auf das romantische Repertoire: „Eines ist ein dramatisches Stück, eine riesige Sonatenform, die alle Sätze auf revolutionäre Weise in sich vereint. Dann gibt es eine Reihe von kurzen Charakterstücken, die die Innenwelt des Komponisten aufrichtig offenbaren, während sie auf den Barock zurückblicken. Das letzte ist ein virtuos unterhaltsames Konzertstück, das im Capriccio-Stil bezaubern und beeindrucken will.“ Musik aus vier Händen, die durch die vier Hände der in Berlin lebenden Israelis zum Klingen gebracht wird.

2014 berief sie die Kunstuniversität Graz auf eine der wenigen Professuren für Klavierduo, die es überhaupt gibt. Von der Carnegie Hall, dem Lincoln Center, Wiener Musikverein, Sydney Opera House und der Berliner Philharmonie, mit den großen Orchestern der Musikmetropolen und im Solo-Recital haben sie sich als eines der internationalen Top-Ensembles etabliert.

„Es ist leicht, als Klavierduo mit Virtuosität Effekt zu machen. Aber das allein ist uns viel zu wenig“, sagen sie. „Wir haben das Gefühl, dass wir eine Art zyklisches Programm zusammengestellt haben: Debussy würdigt den älteren französischen Meister Saint-Saëns, der seinen geschätzten Kollegen Liszt ehrt, welcher wiederum Schumann seine h-Moll-Sonate widmet, dessen Stücke nun in Debussys treuen Händen liegen.“

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